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Genogramm

Das Genogramm bzw. der Stammbaum stellt eine wichtige Methode der systemischen Therapie/Familientherapie dar und liefert verdichtete Informationen über Personen und deren Familienzusammenhänge.

 

Genogramme dienen der übersichtlichen Darstellung komplexer Informationen über Familiensysteme.

 

Meist wird die von Salvador Minuchin inspirierte Notation/Zeichensprache benutzt (Kreise für weibliche, Vierecke für männliche Personen usw.), um mindestens drei, gelegentlich vier Generationen einer Familie aufzuzeichnen.

 

In das  Genogramm werden wichtige Fakten von Personen und Familienlinien (Stämmen) geschrieben, z.B. Namen, Daten, Herkunft, Krankheiten usw..

 

Wesentlich wichtiger sind jedoch Hintergrundinformationen, z.B. Eigenschaften, die den Personen zugeschrieben werden, Angaben über Familienatmosphären und vor allem mögliche Tabubereiche, z.B. ausgegrenzte und verschwiegene Personen (vorzeitig Verstorbene, ehemalige Verlobte, "schwarze Schafe").

 

Damit können wir dann komplexe und tief greifende Interventionen ableiten. Die Kernfamilie von Mutter, Vater, Kind, Geschwistern und Großelternpaaren sowie andere Bezugspersonen werden dabei in der zeitlichen Reihenfolge aufgezeichnet und deren Beziehungsdynamiken eingearbeitet. Soziale, kulturelle, religiöse und generationsbezogene Zusammenhänge können aufgezeigt werden.

 

Komplexe Familien-Beziehungsgeflechte werden meist nur erahnt oder erspürt. Sie haben etwas Geheimnisvolles. Oftmals werden von Generation zu Generation Familienregeln und -geheimnisse weitergegeben, ohne dass sie verbalisiert werden.

 

 

 

 Genogramme dienen dem Herausarbeiten von generationsübergreifenden Mustern wie z.B.:

 

    "Seit Generationen trennen sich die Paare",

    "Suchtprobleme verbinden drei Generationen",

 

Aber auch von Ressourcen:

 

Was gibt es für Kräfte in der Familie?

     Wozu dient ein bestimmtes Verhalten?

 

Die Genogrammarbeit hilft, unbewusst Wirkendes ans Licht zu bringen, um so eigene Wege, tiefste Bedürfnisse und innere Wünsche zu verwirklichen.

 

In der Therapie entsteht für den Klient/Klientin durch die Genogrammarbeit ein tieferes Verständnis dafür, wie sich die so genannte „Ich-Legende“, also des Verständnisses über das eigene Sein entwickelt hat, von welchen Mustern und Regeln das eigenen Leben unbewusst beeinflusst wird und u.U. wesentlich dazu beigetragen hat, in welchen Konflikten, aber auch vor welchen positiven Herausforderungen und Möglichkeiten ein Mensch steht.

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